Der Wechselrichter, oft auch Inverter genannt, ist die zentrale Komponente deines Balkonkraftwerks und gewissermaßen sein "Gehirn". Ohne ihn ist die selbst erzeugte Solarenergie für dich nicht nutzbar. Er ist unverzichtbar, um den auf dem Balkon, der Terrasse oder dem Dach gewonnenen Gleichstrom in den im Haushalt verwendeten Wechselstrom umzuwandeln.
Die Funktionsweise eines Balkonkraftwerks ist relativ einfach, aber der Wechselrichter übernimmt dabei mehrere entscheidende Aufgaben:
Für Balkonkraftwerke kommen in der Regel sogenannte Mikro-Wechselrichter (Micro-Inverter) zum Einsatz. Sie unterscheiden sich von den großen String-Wechselrichtern, die bei Dach-PV-Anlagen verwendet werden:
Gerade bei Balkonkraftwerken, die oft von Bäumen oder Nachbargebäuden teilweise verschattet werden, sind Mikro-Wechselrichter die beste Wahl, da sie auch dann noch hohe Erträge liefern, wenn ein Teil der Module im Schatten liegt.
Die Wahl des richtigen Wechselrichters ist entscheidend für die Sicherheit und den Ertrag deines Balkonkraftwerks.
1. Maximale Ausgangsleistung
Achte darauf, dass die maximale Ausgangsleistung des Wechselrichters die gesetzlich zulässige Obergrenze nicht überschreitet, derzeit 600 VA (Voltampere). Viele moderne Wechselrichter können jedoch auf 800 VA eingestellt werden, um für die erwartete Gesetzesänderung vorbereitet zu sein.
2. VDE-Konformität und Zertifikate
Ein Wechselrichter für ein netzgekoppeltes Balkonkraftwerk muss die technischen Anforderungen der Norm VDE-AR-N 4105 erfüllen. Nur damit ist der notwendige NA-Schutz gewährleistet und du kannst die Anlage beim Netzbetreiber anmelden. Suche nach Modellen mit einem entsprechenden VDE-Zertifikat.
3. Wetterbeständigkeit und Montage
Da der Wechselrichter in der Regel direkt am Solarmodul oder der Unterkonstruktion im Freien montiert wird, muss er wetterfest sein. Achte auf eine hohe IP-Schutzart (mindestens IP65 oder besser IP66), die Schutz gegen Staub und Strahlwasser bietet.
4. Anzahl der MPP-Tracker
Ein Wechselrichter kann einen oder mehrere MPPTs (Maximum Power Point Tracker) haben.
5. Überwachungsfunktionen
Viele moderne Wechselrichter bieten eine integrierte WLAN-Funktion, mit der du die Leistung und den aktuellen Ertrag über eine Smartphone-App oder eine Cloud-Plattform überwachen kannst. Dies hilft dir, eventuelle Störungen oder Leistungseinbußen schnell zu erkennen.
6. Garantie und Hersteller
Wähle einen Wechselrichter von einem etablierten Hersteller (wie z. B. Hoymiles, Envertech, APsystems), der eine angemessene Garantie (oft 10 bis 12 Jahre) bietet.