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Finde das perfekte Balkonkraftwerk für dich

Überschußeinspeisung Balkonkraftwerk

Die Einspeisung von überschüssigem Strom aus deinem Balkonkraftwerk in das öffentliche Stromnetz ist ein zentrales Merkmal dieser Anlagen. Aber wie funktioniert das genau und lohnt sich das finanziell? Die Antworten findest du hier.


Wie funktioniert die Überschusseinspeisung?

Ein Balkonkraftwerk, auch Stecker-Solar-Gerät genannt, besteht aus Solarmodulen und einem Wechselrichter. Die Solarmodule wandeln das Sonnenlicht in Gleichstrom um. Der Wechselrichter wandelt diesen in haushaltsüblichen Wechselstrom um. Dieser wird dann über eine Steckdose direkt in dein Hausnetz eingespeist.


Dein Haushalt verbraucht den so erzeugten Strom zuerst. Dies geschieht automatisch, da der Strom den Weg des geringsten Widerstands nimmt – und das ist dein eigenes Hausnetz.


Überschuss = Einspeisung

Wenn deine Anlage mehr Strom erzeugt, als du in diesem Moment verbrauchst, spricht man von Überschuss. Dieser überschüssige Strom wird automatisch in das öffentliche Stromnetz eingespeist. Wenn dein Stromzähler ein moderner Zweirichtungszähler ist, kann er diese Einspeisung genau messen. Ist noch ein alter Ferraris-Zähler verbaut, muss dieser getauscht werden, da er sonst rückwärtslaufen würde.


Das Hauptziel eines Balkonkraftwerks ist jedoch nicht die Einspeisung, sondern der Eigenverbrauch, also das Reduzieren deiner Stromrechnung. Die Einspeisung ist in der Regel unentgeltlich, es sei denn, du hast eine aufwendige Anmeldung für die Einspeisevergütung vorgenommen.


Welche Voraussetzungen sind nötig?

Damit dein Balkonkraftwerk legal betrieben werden kann und eine Überschusseinspeisung möglich ist, musst du einige Voraussetzungen beachten:

  • Technische Leistung: Die Wechselrichterleistung deines Balkonkraftwerks darf maximal 800 Voltampere (VA) betragen. Die Solarmodul-Leistung darf hingegen bis zu 2 Kilowatt Peak (kWp) betragen, um auch an weniger sonnigen Tagen genügend Leistung zu erzeugen.
  • Anmeldung im Marktstammdatenregister (MaStR): Du musst deine Anlage bei der Bundesnetzagentur im Marktstammdatenregister registrieren. Dies ist seit der Gesetzesänderung im April 2024 der einzige verpflichtende Anmeldeschritt. Eine zusätzliche Meldung beim Netzbetreiber ist für Balkonkraftwerke nicht mehr erforderlich.
  • Zähler: Ein moderner Zweirichtungszähler ist für die Einspeisung von Strom ins öffentliche Netz erforderlich, um deinen Strombezug und die Einspeisung korrekt zu erfassen. Dein zuständiger Netzbetreiber ist verpflichtet, diesen Zähler kostenlos zu installieren, wenn deine Anlage angemeldet ist.


Fazit: Lohnt sich die Überschußeinspeisung für dein Balkonkraftwerk?

Ein Balkonkraftwerk lohnt sich finanziell in den allermeisten Fällen, aber der Hauptgrund ist die Einsparung durch den Eigenverbrauch, nicht die Einnahmen durch die Überschusseinspeisung.


Die Ersparnis ist deutlich höher: Während du für eine selbst verbrauchte Kilowattstunde den vollen Strompreis von rund 35 Cent sparst, bekommst du für eine ins Netz eingespeiste Kilowattstunde bei Beantragung der Einspeisevergütung lediglich einen geringen Betrag (bis 31.01.26 sind das 7,86 Cent/kWh).


Beispielrechnung:

Angenommen, dein Balkonkraftwerk erzeugt jährlich 600 kWh Strom.

  • Eigenverbrauch: Wenn du 80 % des Stroms (480 kWh) selbst verbrauchst, sparst du bei einem Strompreis von 35 Cent/kWh: 480kWh⋅0,35€/kWh=168€
  • Überschusseinspeisung: Die restlichen 20 % (120 kWh) werden in das Netz eingespeist. Selbst bei einer Vergütung von 7,86 Cent/kWh erhältst du: 120kWh⋅0,0786€/kWh=9,43€


Wie du siehst, ist der finanzielle Vorteil durch den Eigenverbrauch um ein Vielfaches höher als die Einnahmen durch die Einspeisung. Daher liegt der Fokus bei Balkonkraftwerken immer auf der Maximierung des Eigenverbrauchs.