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Finde das perfekte Balkonkraftwerk für dich

Balkonkraftwerk Montage: So bringst du deine Mini-Solaranlage sicher ans Netz

Du hast dich für ein Balkonkraftwerk entschieden und möchtest nun wissen, wie du die Anlage sicher und korrekt montierst? Das ist einfacher, als du vielleicht denkst, denn die meisten Systeme sind für die DIY-Montage (Do-it-yourself) konzipiert. Dennoch gibt es wichtige Schritte und Sicherheitsaspekte, die du unbedingt beachten solltest.


Die Vorbereitung der Montage ist das A und O

Bevor du zum Werkzeug greifst, ist eine sorgfältige Planung unerlässlich:

  • Standort und Ausrichtung: Wähle den Ort mit der besten Sonneneinstrahlung und der geringsten Verschattung. Die optimale Ausrichtung ist meist nach Süden mit einem Neigungswinkel von etwa 30 bis 35 Grad. Aber auch eine Ost-West-Ausrichtung kann sinnvoll sein, da sie morgens und abends Strom liefert, wenn der Verbrauch oft höher ist.
  • Bauliche Voraussetzungen: Prüfe, ob dein Balkongeländer (oder die gewählte Fläche wie Flachdach, Fassade) die Module tragen kann. Ein typisches Solarmodul wiegt etwa 15 bis 20 Kilogramm. Die Halterungen müssen wind- und wetterfest montiert werden, um Absturzgefahr zu vermeiden. Bei der Montage am Balkon über 4 Meter Höhe oder über öffentlichen Wegen sind oft zusätzliche Vorschriften zu beachten.
  • Zustimmung einholen: Bist du Mieter oder Teil einer Eigentümergemeinschaft, hole unbedingt vorab die Erlaubnis deines Vermieters oder der Eigentümergemeinschaft ein. Auch wenn die Rechtslage sich zugunsten von Balkonkraftwerken entwickelt, vermeidest du so Ärger.
  • Anschluss prüfen: Stelle sicher, dass eine geeignete Steckdose in der Nähe ist und die Kabellänge ausreicht.
  • Sicherheit: Denke daran, dass du mit bis zu 20 kg schweren, unhandlichen Modulen hantierst. Es ist ratsam, die Montage zu zweit durchzuführen, besonders bei Arbeiten in der Höhe.


Schritt-für-Schritt zur Installation

Die genaue Reihenfolge kann je nach Hersteller und Montagesystem (Balkongeländer, Flachdach-Aufständerung, Fassade) leicht variieren. Halte dich daher immer exakt an die mitgelieferte Montageanleitung deines Herstellers!


Schritt 1: Die Halterung befestigen

Beginne mit dem Montagesystem. Dies dient als stabiles Untergerüst für deine Solarmodule.

  • Balkongeländer: Meist werden spezielle Haken oder Klemmen verwendet, die du am Handlauf und/oder an den Streben fixierst. Achte darauf, dass alle Schrauben bombenfest sitzen, um die Anlage vor Stürmen zu sichern.
  • Flachdach/Garten: Hier kommen oft Aufständerungen (Aluminiumgestelle) zum Einsatz, die mit dem richtigen Neigungswinkel ausgerichtet werden. Diese müssen zusätzlich beschwert (z.B. mit Gehwegplatten oder Sandsäcken) oder fest verankert werden, um nicht weggeweht zu werden.


Schritt 2: Den Wechselrichter anbringen

Der Wechselrichter wandelt den Gleichstrom der Module in den für dein Hausnetz benötigten Wechselstrom um.

  • In den meisten Fällen wird er direkt auf der Rückseite des Solarmoduls oder an der Halterung befestigt.
  • Wichtig: Wähle einen schattigen und gut belüfteten Platz, um eine Überhitzung zu vermeiden und den Wirkungsgrad zu erhöhen. Er muss außerdem vor direkter Witterung geschützt sein.


Schritt 3: Die Solarmodule montieren

Jetzt bringst du die Module auf der vorbereiteten Halterung an.

  • Arbeitet hier vorsichtig und zu zweit.
  • Befestige die Module entsprechend der Anleitung, oft mittels Modulklemmen oder durch Verschrauben.


Schritt 4: Verkabelung der Komponenten

Verbinde die Solarmodule mit dem Wechselrichter.

  • Die Solarmodule haben in der Regel MC4-Stecker, die du mit den entsprechenden Anschlüssen des Wechselrichters verbindest. Achte auf die korrekte Polung und folge der Verschaltungsskizze (besonders wichtig bei Systemen mit zwei Modulen).
  • Fixiere alle herabhängenden Kabel sicher und ordentlich mit Kabelbindern am Gestell, damit sie nicht durchhängen oder scheuern können.


Schritt 5: Anschluss ans Hausnetz (Einspeisung)

Dies ist der letzte und wichtigste Schritt zur Inbetriebnahme:

  • Verbinde den Wechselrichter über das Anschlusskabel mit der Steckdose – meist eine haushaltsübliche Schuko-Steckdose (Plug & Play) oder, falls vom Netzbetreiber oder VDE empfohlen, eine Wieland-Steckdose.
  • Wichtig: Ein Anschluss über eine Wieland-Steckdose erfordert aus Sicherheitsgründen die Installation durch eine Elektrofachkraft. Der Anschluss per Schuko-Stecker ist zwar gängig und erlaubt, aber nicht konform mit den VDE-Normen.
  • Ist alles fest und sicher, schaltest du die Sicherung der Steckdose wieder ein. Das Balkonkraftwerk beginnt sofort mit der Stromproduktion, sobald genug Sonnenlicht vorhanden ist.


Wichtige Hinweise zur Elektrik und Sicherheit

  • Eigenständige Arbeiten an der festen Elektroinstallation sind Laien untersagt. Wenn neue Leitungen verlegt oder eine spezielle Einspeisesteckdose (Wieland) installiert werden muss, ziehe unbedingt eine Elektrofachkraft hinzu.
  • Achte darauf, dass dein Stromzähler eine Rücklaufsperre besitzt, um eine unzulässige Rückspeisung ins öffentliche Netz zu verhindern. Falls nicht, musst du einen Zählerwechsel bei deinem Netzbetreiber beantragen.
  • Die Anmeldung im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur ist in Deutschland verpflichtend!